Am 09. August 1922 wurde durch den damaligen Oldenburgischen Landtag das „Gesetz zur Bildung von Geestwassergenossenschaften“ beschlossen. Damit legte die Oldenburgische Landesregierung den Grundstein für eine bis heute wegweisende und wirkende Reform zur Ordnung des Wasserrechts der Geest, der Regelung der Trägerschaften und damit insbesondere auch die Verteilung der Lasten auf die Genossen im Rahmen der Selbstverwaltung vom Wangerland bis zu den Dammer Bergen.

Sagter-Ems im Jahre 1931
Sagter-Ems im Jahre 1931

Umfangreiche und prägende Maßnahmen

Seit der Gründung der Geestwassergenossenschaften im Jahr 1922 waren die Aufgaben in den Verbandsgebieten von einem stetigen Wechsel unterschiedlichster Anforderungen geprägt.

Ausbau der Lahe im Jahre 1961
Ausbau der Lahe im Jahre 1961

Nach der Gründung und besonders nach dem II. Weltkrieg bestand die primäre Verpflichtung darin, das Land durch verschiedene Maßnahmen zu kultivieren, um die großen Flüchtlingsströme aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ernähren zu können und in der Nachkriegszeit den Menschen eine Perspektive zu bieten. Viele neue Gewässer wurden angelegt oder ausgebaut, um die Flächen effektiv zu entwässern. Die Wasseracht baute zudem Deiche, Schöpfwerke, Brücken, Wege und Windschutzanlagen. Flächen wurden umfangreich tiefgepflügt und dräniert.

Naturschutz im Fokus

Seit vielen Jahren sind die gesellschaftlichen Ansprüche im Wandel. Dort, wo es möglich ist werden Gewässer naturnah umgestaltet. Die Fragen des Naturschutzes werden bereits bei der Planung aller Arbeiten berücksichtigt. Bei der Hauptaufgabe, der Gewässerunterhaltung, machte man sich den technischen Fortschritt der Maschinentechnik und der Kommunikationsmittel zu Nutze.

Sanierung Schöpfwerk Bibelte 2022

Herausforderungen der Zukunft

Die Verbände stellen sich auch den aktuellen Herausforderungen an den Wasserhaushalt. An erster Stelle ist hier der Umgang mit dem seit Jahren besorgten Klimawandel zu nennen. Wenngleich die bürokratischen Anforderungen ständig wachsen, sind die Wasserachten und Unterhaltungsverbände zuversichtlich in bewährter Partnerschaft mit den anderen regionalen Akteuren praxisorientierte Lösung zu entwickeln.

Das Buch zum Jubiläum

Zum 100. Geburtstag hat die Friesoyther Wasseracht den Autor Martin Pille aus Bösel beauftragt ein Buch zu verfassen, das in sich vielen Teilbeiträgen mit der Geschichte der Wasserwirtschaft im hiesigen Raum beschäftigt. Das Buch kann in den örtlichen Buchhandlungen und der Geschäftsstelle des Verbandes zum Preis von 20€ erworben werden.

Gemeinsam für die Region

Weitere Informationen zu den Geest Wasserachten in Niedersachsen finden Sie auf der extra hierfür eingerichteten Internetseite unter https://geest-wasserachten.de/